Viele Mitglieder haben sich dieses Jahr bestimmt gewundert, als bereits Mitte Februar die Einladung zur Frühjahrsversammlung im Postkasten lag.
Der Grund hierfür war nicht das perfekte Frühlingswetter, das zu dieser Zeit herrschte, sondern die Tatsache, dass der Gartenbauverein Forstinning dieses Jahr zwei „Events“ fürs Frühjahr geplant hatte: die Jahreshauptversammlung mit Frau Jutta Löbert als Referentin am 25.02.2019 und zwei Wochen später den Abend mit Frau Johanna Paungger. Bereits beim Eintritt in den Mehrzweckraum bemerkte man, dass das Frühjahr, zumindest für Floristen, schon begonnen hatte. Man durfte sich nämlich als erstes aus einem Tisch mit regenbogenbunten Pflanzen seinen „Lieblingsfrühblüher“ aussuchen.
Nach dem offiziellen Teil mit den Tätigkeitsberichten des Vorstands, der Kassierin, dem Kassenprüfbericht, dem Ausblick auf die geplanten Aktivitäten usw., übergab unser Werner Schorsch das Wort an Frau Jutta Löbert. Manche mögen sie bereits aus Sendungen des BR3 gekannt haben. Sie brachte uns das sehr aktuelle Thema „Regionale Lebensmittel“ mit oder fetziger formuliert:“Warum essen wir im Winter Erdbeeren und im Sommer Orangen?“
Eindeutige Zahlen belegen, dass neben dem Preis die Regionalität eines Lebensmittels für Verbraucher besonders wichtig ist. Wobei bereits beim Begriff „regional“ die Probleme beginnen – dieser Begriff ist nämlich nicht rechtlich geschützt.
Frau Löbert zeigte, dass es für den Verbraucher eine Reihe guter Gründe gibt, Lebensmittel aus der Umgebung zu kaufen. Zum Beispiel sind Frische, Reifegrad und daraus folgend Geschmack bei regionalen und saisonalen Produkten generell hochwertig. Außerdem leistet der Verbraucher einen Beitrag zur Landschaftspflege, fördert die Wirtschaft der Region und zeigt Vertrauen gegenüber den Erzeugern von Lebensmitteln.
Aber auch für Lebensmittelproduzenten ist es von Vorteil auf dem regionalen Markt präsent zu sein:
- man erntet zum optimalen Zeitpunkt,
- bis zum Verbraucher gibt es nur minimale Qualitätsverluste,
- mehr Nährstoffe bleiben erhalten,
- die Produkte sind länger haltbar,
- nicht nachreifende Früchte, z.B. Erdbeeren, kommen reif zum Verbraucher
Eigentlich sind dies auch Qualitätsmerkmale, auf die der Verbraucher gr0ßen Wert legt. Es lohnt sich also beim Kauf von Lebensmittel nicht nur auf den Preis zu achten, sondern auch gezielt nach den Gütesiegeln zu sehen, die sowohl auf EU- als auch als regionaler Ebene existieren z. B. „Geprüfte Qualität Bayern“. Übrigens auch als „Bio“-Gütesiegel, oder auf regionale Initiativen zu achten z.B. „Unser Land“.
Allerdings werden wir dann keine Erdbeeren mehr im Februar oder Spargel zu Weihnachten auf unseren Tellern finden. Wobei wir ehrlicherweise zugeben sollten, dass wir nicht alle Lebensmittel brauchen, die uns angeboten werden. Wir essen sie oft, weil „sie halt da sind und so schön ausschauen.“